Autokauf in Raten: Bonitätsprüfung & übliche Nachweise
Wer ein Auto auf Raten kaufen möchte, wird in der Regel einer Bonitätsprüfung unterzogen. Doch welche Nachweise sind dabei üblich und worauf achten Händler oder Banken besonders? Dieser Beitrag gibt einen Überblick über den Prüfprozess, erklärt gängige Anforderungen und zeigt, wie man sich optimal auf eine Finanzierungsanfrage vorbereitet – ganz ohne falsche Versprechungen.
Wie läuft die Bonitätsprüfung beim Autokauf ab?
Die Bonitätsprüfung beim Autokauf erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst erfasst der Kreditgeber alle relevanten persönlichen und finanziellen Daten des Antragstellers. Dazu gehören Angaben zum Einkommen, zur beruflichen Situation und zu bestehenden Verbindlichkeiten. Im nächsten Schritt wird eine SCHUFA-Auskunft eingeholt, die Aufschluss über das bisherige Zahlungsverhalten und eventuelle negative Einträge gibt.
Der gesamte Prozess umfasst auch eine Einkommensprüfung anhand der vorgelegten Gehaltsnachweise. Dabei wird nicht nur die Höhe des Einkommens bewertet, sondern auch dessen Stabilität und Kontinuität. Selbstständige müssen häufig zusätzliche Unterlagen wie Gewinn- und Verlustrechnungen oder Steuerbescheide vorlegen. Die Prüfung dauert in der Regel zwischen wenigen Minuten bei Online-Schnellprüfungen bis hin zu mehreren Tagen bei komplexeren Fällen.
Welche Dokumente werden beim Ratenkauf verlangt?
Für eine erfolgreiche Finanzierungsanfrage sind verschiedene Dokumente erforderlich. Angestellte benötigen aktuelle Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate sowie eine Bescheinigung des Arbeitgebers über das Arbeitsverhältnis. Ein gültiger Personalausweis oder Reisepass ist grundsätzlich erforderlich, um die Identität zu bestätigen.
Zusätzlich werden häufig Kontoauszüge der letzten drei Monate angefordert, um die regelmäßigen Ein- und Ausgaben zu dokumentieren. Bei Rentnern sind Rentenbescheide und aktuelle Rentenauszüge notwendig. Selbstständige und Freiberufler müssen umfangreichere Unterlagen vorlegen, darunter Einkommensteuerbescheide der letzten zwei Jahre, betriebswirtschaftliche Auswertungen und gegebenenfalls Bilanzen. Eine Selbstauskunft zur SCHUFA kann den Prozess beschleunigen.
Unterschiede zwischen Händlerprüfung und Bankauskunft
Autohändler bieten oft eigene Finanzierungsmodelle an, die sich in der Prüfungsintensität von klassischen Bankkrediten unterscheiden. Die interne Händlerprüfung ist häufig weniger streng und kann schneller abgewickelt werden. Händler arbeiten meist mit Partnerbanken zusammen und können dadurch vereinfachte Prüfverfahren anbieten.
Banken führen dagegen eine umfassendere Bonitätsprüfung durch, die alle Aspekte der finanziellen Situation berücksichtigt. Sie bewerten Risiken konservativer und haben oft strengere Vergabekriterien. Dafür bieten Banken häufig günstigere Zinssätze, da sie nicht an den Gewinn aus dem Fahrzeugverkauf gebunden sind. Die Direktfinanzierung über eine Bank gibt dem Käufer zudem mehr Verhandlungsspielraum beim Fahrzeugpreis, da er als Barzahler auftreten kann.
Was beeinflusst die Kreditentscheidung bei Autofinanzierung?
Mehrere Faktoren beeinflussen die Entscheidung über eine Autofinanzierung. Das regelmäßige Einkommen steht dabei im Mittelpunkt - es sollte ausreichend hoch und stabil sein, um die monatlichen Raten zu bedienen. Die SCHUFA-Bewertung spielt eine zentrale Rolle, wobei negative Einträge die Kreditvergabe erschweren oder zu schlechteren Konditionen führen können.
Das Verhältnis zwischen Einkommen und bestehenden Verbindlichkeiten wird ebenfalls bewertet. Eine hohe Verschuldung kann auch bei gutem Einkommen zur Ablehnung führen. Die Höhe der Anzahlung beeinflusst sowohl die Kreditgenehmigung als auch die Zinssätze positiv. Der Fahrzeugwert dient als Sicherheit und kann bei neueren Fahrzeugen die Kreditkonditionen verbessern. Auch die Beschäftigungsdauer beim aktuellen Arbeitgeber und die berufliche Stabilität fließen in die Bewertung ein.
Tipps zur Vorbereitung auf die Finanzierungsanfrage
Eine gründliche Vorbereitung erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung. Vor der Antragstellung sollte eine kostenlose SCHUFA-Selbstauskunft eingeholt werden, um mögliche Fehler oder veraltete Einträge zu korrigieren. Alle erforderlichen Dokumente sollten vollständig und aktuell zusammengestellt werden.
Es empfiehlt sich, die eigene finanzielle Situation realistisch einzuschätzen und eine angemessene Ratenhöhe zu wählen. Als Faustregel gilt, dass die monatliche Rate nicht mehr als 25 Prozent des Nettoeinkommens betragen sollte. Eine höhere Anzahlung verbessert nicht nur die Kreditkonditionen, sondern reduziert auch das Risiko einer Überschuldung. Mehrere Angebote verschiedener Anbieter sollten verglichen werden, wobei Konditionsanfragen statt Kreditanfragen gestellt werden sollten, um die SCHUFA-Bewertung nicht zu verschlechtern.
| Anbieter | Effektiver Jahreszins | Besonderheiten |
|---|---|---|
| Santander Consumer Bank | 2,99% - 9,98% | Spezialisiert auf Fahrzeugfinanzierung |
| Volkswagen Bank | 1,99% - 8,90% | Herstellerfinanzierung für VW-Gruppe |
| BMW Bank | 2,49% - 7,99% | Finanzierung für BMW und MINI |
| Sparkassen | 3,45% - 10,99% | Regionale Anbieter mit Filialnetz |
| Volksbanken | 3,29% - 9,89% | Genossenschaftliche Struktur |
Zinssätze und Konditionen können sich ändern und sind abhängig von der individuellen Bonität. Eine unabhängige Beratung wird vor Vertragsabschluss empfohlen.
Die Autofinanzierung erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und das Verständnis für die verschiedenen Prüfverfahren. Mit den richtigen Dokumenten und einer realistischen Einschätzung der eigenen finanziellen Möglichkeiten steht einer erfolgreichen Fahrzeugfinanzierung in der Regel nichts im Wege. Der Vergleich verschiedener Anbieter und deren Konditionen kann dabei helfen, die optimale Finanzierungslösung zu finden.